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Individualisierung

 

Freiheit in der Gemeinschaft zu leben, das Wissen, über sich selbst bestimmen zu können und keinem Zwang ausgesetzt zu sein, impliziert die Fähigkeit des Schülers, seinen freien Willen vernunftgemäß zu gestalten. Die Vernunft gebietet dem Schüler, sich dem Lernprozess zu stellen und sich ihm alle bietenden Möglichkeiten zur Entfaltung seines Ichs zu nutzen. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist die Orientierung an den individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bedürfnissen des Kindes durch die Schule.


Schwerpunkt unserer Arbeit soll es daher sein, die freie Entfaltung und die Selbsttätigkeit des Schülers nachhaltig positiv zu entwickeln und Bedürfnisdefizite in der Gemeinschaft zu kompensieren und abzubauen.


Dies gelingt über einen produktiven Umgang mit der Heterogenität in der Schule. Es gilt, den Schülern vielfältige Zugänge zum Wissenserwerb und Lernwege zu ermöglichen, ihnen differenzierende und individualisierte Angebote zu unterbreiten. Ein verändertes Leistungsverständnis impliziert Methodenvielfalt, gezielte Förderung und einen planvollen, pädagogischen Umgang mit Unterschieden. Letztlich heißt es, den Lernenden Eigenverantwortung zu übergeben und dabei gezielt Heterogenität durch Integration herzustellen.

Diagnostik und Maßnahmen der Differenzierung und Individualisierung

 

Mit Beginn des 5. Schuljahres erfolgt eine individuelle Lernausgangsanalyse, die den Ist - Zustand des Schülers erfasst. Dabei soll es sich nicht ausschließlich auf die kognitiven Fähigkeiten des Kindes beschränken, sondern es sollen auch die Bedürfnisse mit erfasst werden, die gerade in der Gemeinschaftsschule Raum finden, gesehen zu werden und die Chance bieten, dem Kind auch in seiner Werteentwicklung Gutes zu tun. Gemeint sind hier insbesondere das Erfassen der Kontemplationsbedürfnisse, Kommunikationsbedürfnisse, Integrationsbedürfnisse und der Partizipationsbedürfnisse des Kindes.

 

In den thematisierten Klassenleiterstunden des Schuljahrganges 5/6 „Das Lernen lernen“ werden persönliche Lernstile analysiert, Lernmethoden und Lerntechniken gezielt entwickelt und angewandt. So erhält jeder Schüler die Möglichkeit, seine Lernkompetenz schrittweise in engem Zusammenhang mit der Aneignung fachlicher Kompetenzen zu entwickeln.


Im Verlauf des ersten Viertels des Schuljahres werden auf gesonderten Klassenkonferenzen des Jahrgangs 5 die Ergebnisanalysen den Fachlehrern vorgestellt, Maßnahmen zur Differenzierung im Fachkreis besprochen. Kinder mit Legasthenie, Dyskalkulie, sozialen Verhaltensauffälligkeiten, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf bedürfen einer gezielten Forderung und Förderung. Besonderes Augenmerk gilt es auch auf die Förderung von Kindern ausländischer Eltern oder Zuwandererkindern zu legen. Fördermaßnahmen für leistungsstarke und begabte Kinder folgen dem Prinzip der Chancengerechtigkeit in gleicher Weise wie Kurse für Kinder, die der Unterstützung und Zuwendung bedürfen. Fördermöglichkeiten dieser Art für Schüler/innen mit Vorsprüngen und besonderen Fähigkeiten sind im Sinne der sozialen Atmosphäre ein wichtiger Bestandteil im Schulleben unserer Gemeinschaftsschule. Dabei soll die Methode „Lernen durch Lehren“ eine wichtige Rolle spielen. Bei dieser handlungsorientierten Unterrichtsmethode vermitteln sich die Schüler/innen gegenseitig den Stoff.


Es werden, auch in Absprache mit den Kollegen der Integrierten Gesamtschule „Regine Hildebrand“ und denen der Förderschulen, individuelle Lernpläne gestaltet. Dieser Austausch vollzieht sich u.a. über gegenseitige Hospitationen aller am Prozess beteiligten Partner oder auch über gemeinsame thematische Fachkonferenzen. Die Umsetzung der getroffenen Maßnahmen, zu denen u.a. die verpflichtende Teilnahme am Förderunterricht und an den Hausaufgabenstunden zählt, wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Hier kommen die Verantwortlichen in den gebildeten Jahrgangsteams (Klassenleiter, Zweit-Klassenleiter und Fachlehrer, Sozialarbeiter) zusammen, um Fallbesprechungen vorzunehmen.

 

Die in den einzelnen Lernjahren erreichten Kompetenzen werden auch den Schülern und ihren Eltern übermittelt. Dies geschieht im persönlichen Schüler – Lehrer- Eltern – Kreis, mindestens aber halbjährlich zu den Elternsprechtagen unserer Schule.

 

Entwicklung unterschiedlicher Kompetenzniveaus in heterogenen Gruppen

 
Heinrich Roth bestimmte „Mündigkeit als Kompetenz für verantwortliche Handlungsfähigkeit“ als das zentrale Ziel von Erziehung. Er unterscheidet dabei drei Bereiche: Selbstkompetenz, Sachkompetenz und Sozialkompetenz. Freiheit in der Gemeinschaft basiert auf der Entwicklung, Ausbildung und Einübung dieser Kompetenzen.


Grundlage der Kompetenzentwicklung an unserer Schule sind die verbindlichen Bildungsstandards und Lehrpläne des Landes Sachsen- Anhalt.


Der Schwerpunkt der Kompetenzentwicklung an unserer Schule liegt in folgenden fünf Teilbereichen:


1. Sprachkompetenz:

  • Sprachhandlungskompetenz, die zentral zu entwickelnde Kompetenz im Fach Deutsch
  • Sprechen und Zuhören
  • Lesen, mit Texten umgehen
  • mit Medien umgehen


2.Medienkompetenz:

  • Informations- und Unterhaltungsangebot der verschiedenen Medien verstehen
  • Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen Realität und fiktionaler Welt
  • Kenntnis der Spezifika von Printmedien, auditiven und audiovisuellen Medien sowie „Neuen Medien“
  • Medienprodukte herstellen


3. Sozialkompetenz:

  • Entwicklung der Urteils- und Handlungskompetenz
  • Wahrnehmung und Reflexion von Werten und Normen in der Gemeinschaft
  • Lernen und Leben in Verantwortung für sich und andere
  • Ziele eigenen Handelns benennen und hinterfragen


4. Lernkompetenz:

  • Selbstständige Arbeitsorganisation (Planung von Arbeitseinheiten und Entwicklung positiver Lerngewohnheiten)
  • Selbstständige Steuerung der Lernprozesse zum Erschließen der Welt
  • Methoden und Strategiekenntnisse und deren sachgerechte Verwendung


5. Problemlösekompetenz:

  • Vernetztes Wissen und Können entwickeln und nutzen
  • Analyse und zielgenaues Lösen komplexer Aufgabenstellungen durch differenziertes Wahrnehmen, Verstehen und Deuten, Untersuchen und Zergliedern, Denken in Gegensätzen und Kreatives Denken

 

Angebote zur Weiterentwicklung sozialer Kompetenz

 

Unsere Schule unterbreitet den Lernenden eine Reihe von Angeboten und Möglichkeiten zur Stärkung und Weiterbildung ihrer sozialen Kompetenz, von denen einige hier exemplarisch aufgeführt sein sollen:

  • AG Streitschlichter
  • Mitarbeit im Schülerrat
  • Neuinitiierung der Verbindung unterschiedlicher Gruppen ( Bildung von Partnerklassen)
  • Projekte
  • Klassenraumprinzip
  • Gemeinschaftspräzeption, Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls, der „Wir- Identifikation“, Schulfeiern, Riten und Traditionen pflegen, Aufgabenverteilung breit streuen ( klassenbezogene Verantwortungsbereiche)

Formen der Differenzierung

 
Die verschiedensten Formen der inneren Differenzierung sind unablässige Voraussetzung, um der Heterogenität der Lerngruppen gerecht zu werden.


Wir setzen dabei folgende Schwerpunkte:


Methodenvielfalt
Es gibt keine beste „Lehrmethode“ für alle Schüler


Inhaltliche Differenzierung
Verschiedene Lernziele und –inhalte
Unterschiedlicher Stoffumfang und Stoffinhalt


Mediale Differenzierung
Medien entsprechend der Lerntypen (auditiv, optisch, haptisch)


Organisatorische Differenzierung
Nebenräume, außerschulische Lernorte


Soziale Differenzierung

unterschiedliche Lerngruppenformen (Partner-, Gruppenarbeit, Einzelarbeit)


Diese kompetenz- und neigungsorientierte Differenzierung wird durch folgende Formen des innovativen (offenen) Unterrichts realisiert:

  • Freiarbeit
  • Wochenarbeit
  • Projektarbeit
  • Planarbeit



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